HUF-GESCHICHTE

 

Im Herbst hab ich es wieder einmal gewagt und den Versuch gestartet, Barney hinten eisenlos zu bekommen. Leider ist das ein nicht gerade leichtes Unterfangen.

Seine Hufe sind ein wenig problematisch: langsames Wachstum, sehr niedrige und untergeschobene Trachten, generell sehr flache, diagonale Hufe mit einer langen Zehe.. Beschlagen ists auch nicht wirklich besser geworden. Vor allem ist ihm dabei das Material von unten her regelrecht weggefault und -gebröckelt. Wohl dadurch haben sich auch hohle Wände gebildet..

Ende August 07 noch mit Eisen. Da sieht man schon, wie die Wand auf die Seite wandert:

 

DIE EISENABNAHME

Anfang November 07 wars dann soweit, runter mit den Dingern. Um mehr Material zu haben, waren die zu dem Zeitpunkt stattliche 13 Wochen am Huf. Wie man sieht, war trotzdem nicht viel da:

  

Nackert - ein Bild des Schreckens..

  

Ich hab dann lediglich die Kanten abgerundet und die Zehenrichtung stark vorgegeben (oben rechts sieht man eh toll unsere gebrochene Zehenachse...) Man beachte die Trachten, die noch nichtmal den Boden berühren *seufz*

  

Eine Woche später ist die Wand um die Nagellöcher weggebrochen:

  

Von unten sieht man die ekelhafte Wand und die Löcher darin. Und obwohl man es annehmen möchte, konnten im Labor weder Pilze noch Bakterien im Horn nachgewiesen werden (und ich hab extra die ekelhaften Schnipsel eingeschickt).

 

Seit Dezember gibts für die Klauen hochwertiges Mineralfutter speziell für die Hufe dazu. Ansonsten frisst er Heu ad libitum und wird ab und zu mit Mash verwöhnt. Zum naschen gibts auch öfters mal eine Handvoll Müsli oder Sonnenblumenkerne sowie Obst und Gemüse ;)

Aber wir sind noch immer dabei, das Hufwachstum zu verbessern, weshalb der arme Drache oft mit Magnethufglocken durch den Auslauf stiefelt (was er ganz furchtbar findet - warum müssen die Teile auch unbedingt lila sein?). Mit Hufsalbe den Kronrand einmassiert zu bekommen lässt er sich da schon eher einreden ;-) und sooft es das Wetter zulässt (es ist immer noch Winter) werden die Hufe gewaschen und die Raspel liegt immer griffbereit, sobald es geht wird immer wieder nachkorrigiert.

Nächstes Projekt lautet Leber entgiften für besseres Hufwachstum, also starten wir demnächst eine Mariendistel-Artischocken-Kur.

 

Ich werde versuchen, die Entwicklung der Hufe hier ein wenig zu dokumentieren, die Seite wird sich also immer etwas erweitern.. für gute Tipps bin ich übrigens immer zu haben :o)

 

 

 2,5 MONATE NACH EISENABNAHME

Am 20. 1. 08 schaut das Ganze eigentlich schon etwas besser aus. Hufwachstum und Abrieb dürften sich in etwa die Waage halten. Das ist zwar zu wenig, aber immerhin mehr, als ich befürchtet hatte..

Nachdem ich die Zehe direkt nach der Eisenabnahme sehr stark gekürzt hatte, hat sich die Zehenachse inzwischen gut gehalten und ich musste nur gelegentlich ein bisschen nachfeilen.. Die Trachten sind großteils am Boden angekommen, es ist eine Sohlenwölbung zu erkennen; der Tragrand glättet sich, die hohlen Wände wachsen ganz gut runter (bis auf eine, siehe unten) und werden immer kleiner. Links hat sich die Hufform insgesamt verbessert, von diagonal zu fast oval, rechts ists schlechter, die äussere hohle Wand ist ganz schön hartnäckig.

So, jetzt mal zum anschauen (Die Hornspalte links aussen (am Huf, nicht am Bild) hat er übrigens schon lange, da dürft er sich mal den Kronsaum verletzt haben, gsd ist sie nur oberflächlich):

linker Huf


 

rechter Huf

 

     der linke von der Seite:                                               und von unten:

 

 

der rechte von der Seite:                                                        und von unten:

 

 

tja, da sieht man richtig, wie die hohle Seitenwand nicht auf den Boden kommt, die Trachten aber wohl. von unten sieht man die dazugehörige hohle Wand. Und dann, äh, war ich etwas wagemutig und hab die doofe hohle Wand einfach rausgeschnitten, damits nicht weiter rauffaulen kann. Durch den derzeitigen Gatsch hoffe ich, dass trotzdem genug Druck draufkommt, damit das auch runterwächst. Ich schmiers und massiers jedenfalls sehr intensiv ein. Hier bitte:

 

Vor den Fotos hab ich die Hufe mit Hufsalbe eingeschmiert, dadurch sieht man genau, wo der Huf zum tragen kommt, da sieht man auch gut die Wölbung der Sohle.

 

DER STRAHL SPINNT...

Ende Jänner entdecke ich an beiden Hinterhufen seltsame Taschen jeweils am rechten Strahlschenkel.. sieht aus wie ein glatter Schnitt, drinn ist aber das Material gesund. Ich hab mal so viel weggeschnitten, wie ich mich getraut hab. Immerhin trägt der Strahl doch noch ziemlich viel mit. Die Bilder sind alle vom rechten Huf, sorry für die miese Qualität..


Der kleine weiße Pfeil zeigt hin ;)

 

einmal zugeklappt                                                    einmal aufgeklappt

  

 

8 MONATE NACH EISENABNAHME

Anfang Juli 08 sieht die Sache schon ganz anders aus!



Der Kronrand wird regelmäßig mit MagicMoveCream eingecremt (ca. 1mal wöchentlich), Tragrand, unteres Drittel der Hornwand und Sohle werden ein- bis zweimal pro Woche mit Keralit eingepinselt. Das Pinseln scheint sehr wirkungsvoll zu sein, denn die Fühligkeit hat stark nachgelassen, er geht über Schotterwege wie ein rundum beschlagenes Pferd und würd sogar von selber darauf antraben...

Man sieht deutlich, wie schön das neue Material runterwächst, unten ab der Rille ist noch das Alte. Ich freu mich schon total, wenns ganz durchgewachsen ist!

Was noch zu sagen ist: Seit dem Stallwechsel Ende März gibts kein Heu ad Libitum mehr, sondern portioniert, dafür Stroh zur freien Verfügung und 3mal täglich bekommt er ein Viertel kg Müsli plus ein Viertel kg Heucobs. Das Mineralfutter bekommt er schon lange nicht mehr, da er es nicht mehr annimmt; die Artischocken-Mariendistelkur ist ebenfalls abgeschlossen. Ausserdem hat er den ganzen Tag Zugang zur Weide, die sehr gräser- und kräuterreich ist.
Der großzügige Auslauf ist mit Ziegelbruch befestigt, deshalb gibts keine großartigen Gatschorgien (wenns geregnet hat, ists allerdings vor den Futterständen gatschig, so werden die Hufe auch feucht)

Ich korrigiere eigentlich nur noch selten nach, eigentlich wachsen sie großteils selber so runter. Gelegentliches Ausbrechen glätte ich und die Diagonalität raspel ich ab und zu weg.

Hier mehr Fotos:

Hier mal der linke Huf von aussen:


Linker von innen:


Linker frontal:


Linker palmar:


Und jetzt das Ganze nochmal vom rechten Huf:
von aussen:


rechter Huf von innen:


rechter Huf frontal:


und noch der rechte palmar:


Endgültig zufrieden bin ich natürlich immer noch nicht! die Trachten sind immer noch untergeschoben, alles wächst zu weit nach vorne...
Aber die Hornqualität hat sich meines Erachtens nach schon deutlich verbessert und ich hoffe drauf, dass es deutlich weniger Abrieb gibt, wenn das neue Material mal am Boden ist..

 


 


 


 

 

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